Schnarchtherapie
Schnarchen ist in Mitteleuropa weit verbreitet und kann auf Dauer die beste und ausgeglichendste Partner-Beziehung negativ beeinflussen.
In Mitteleuropa schnarcht mehr als jeder zweite Mann zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Dabei erreichen die Schnarchgeräusche Lautstärken, die einem vorbeirauschenden LKW sehr nahe kommen. Werden Partner(innen) im Schlaf gestört, führt dies häufig zu sozialen Konflikten.
Schnarchen kann entweder mit konsequenten Verhaltensänderungen, apparativen, chirurgischen Maßnahmen oder einer Kombination dieser Vorgehensweisen behoben werden. Es gibt Zahlreiche frei käufliche Hilfsmittel, die größte Erfolge gegen das Schnarchen versprechen, aber diese meistens nicht halten können. Zum Teil sind sie sehr teuer und in Einzelfällen sogar schädlich.
Ursache für die Schnarchgeräusche ist eine anatomische oder funktionelle Enge in den oberen Atemwegen. Vor jeder Therapie sollte diese mögliche Enge bestimmt werden. Trotz ausgiebiger Diagnostik liegt die Wahrscheinlichkeit, den richtigen Ort zu bestimmen, bei etwa 80 Prozent. Im wesentlichen gibt es drei Orte für die Enge: die Nase, der Nasen- und Mundrachen oder deren Kombination. An den Engstellen entstehen während der Atmung Luftwirbel, die das Gaumensegel, die Rachenwände und die Anteile der Zunge in flatternde Schwingungen versetzen. Das störende Schnarchgeräusch entsteht.
Das schwierigste in der Diagnostik ist die Bestimmung der Enge, an der das Schnarchen entsteht. Eine übliche Untersuchung ist die sogenannte flexible Endoskopie. Dabei werden im Wachzustand die Etagen der Schnarchentstehung durch den HNO-Arzt betrachtet. Ohne die möglichst genaue Kenntnis des Entstehungsortes ist eine adäquate und wirkungsvolle Therapie des Schnarchens nicht sinnvoll.
Grundsätzliche Möglichkeiten der chirurgischen Therapie sind die gezielte Erweiterung der Engstellen und/oder die Straffung bzw. Versteifung der flatternden Strukturen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Operationen gegen das Schnarchen.
Eine Verkleinerung der Nasenmuscheln oder die Begradigung der Nasenscheidewand hilft, wenn die Nasenatmung behindert ist.
Liegt die Ursache des Schnarchens in der Problemzone Gaumen, können verschiedene Therapien zum Erfolg führen: Bei derGaumensegelstraffung werden kleine Gewebebezirke mit Hilfe von Radiowellen durch Narben- induktion versteift. Dadurch vibriert der Gaumen weniger beim Atmen. Dieses Verfahren wird Radiofrequenztherapie genannt.
Die Gaumensegelraffung mit oder ohne LASER ist am bekanntesten. Bei der Gaumensegelraffung wird überschüssiges Gewebe entfernt. Dies kann entweder durch konventionelle chirurgische Verfahren oder durch eine Laser-, beziehungsweise Radiofrequenztherapie herbeigeführt werden.
Weniger bekannt, aber im Einzelfall besonders wirksam, ist dieZungenzügelung, ein minimalinvasives Operationsverfahren.
Um Schnarchen effektiv zu beheben, sind ausführliche Diagnostik, gute Kooperation zwischen Patient und Arzt nötig. In Absprache mit dem Facharzt muss individuell entschieden werden, welche Schnarchbehandlung den gewünschten Erfolg liefern kann.
Aber vor jeder Schnarchtherapie sollte eine schwere nächtliche Schlafatemstörungen ausgeschlossen werden.